„Musste dir mal reinzieh‘n: Tote auf der Straße – Menschen, die vorbeigeh’n!“. Das singt der neue Sänger von „Slime“, einer bekannten deutschen Punk-Band, im Song „Taschenlampe“. Die Musiker Danny, Andi, Jörg und Leon waren seit dem ersten Hören begeistert davon. Und dann beschlossen sie: Dass andere das Thema ansprechen, reicht nicht aus – wir wollen etwas tun.
Die vier spielen seit drei Jahren zusammen in der Punkrock-Band „33rpm“, zwei von ihnen kommen aus Neustadt an der Aisch, zwei aus dem Nürnberger Land. Ihr erstes Album „Nen Scheiß muss ich“ haben sie im November letzten Jahres veröffentlicht, es kam bis in die deutschen Charts.
„Slime“ existieren schon viel länger – seit den 80er Jahren beeinflusst die Band maßgeblich die deutsche Punkszene. Vor drei Jahren kam mit Tex Brasket ein neuer Sänger an Bord. Er war einige Zeit wohnungslos und als Straßensänger unterwegs. Die Texte der neuen Slime-Songs behandeln viele Themen aus dieser Zeit. Das gab schließlich den Anstoß für die fränkischen Musiker, aktiv zu werden: Ein Punk-Benefizkonzert sollte es sein.
„Wir wollten hier, lokal, etwas zu diesem Thema tun und haben uns überlegt: Was gibt es da für Projekte, die transparent sind, hinter die man sich gut dahinter stellen kann“, sagt 33rpm-Sänger Danny. Der Straßenkreuzer wurde vorsichtig angefragt: „Kommt sowas für euch überhaupt in Frage?“, schrieb Danny in seiner ersten Mail. Klar, das tut es!
Im Laufe eines Jahres organisierten die Musiker mit den Bands „Alarmbaby“ und „Focus.“ Mitstreiter, die mit Punk gute Laune machen und sich gleichzeitig vor politischen Statements nicht scheuen. „Focus.“ trat vergangenes Jahr unter anderem auf dem bekannten Wacken-Festival auf. „33rpm“ werden ihren Punkrock mit vielen Ska-Elementen zum Besten geben. Am meisten freuten sie sich jedoch über die Zusage von Tex Brasket. Eben jener Sänger, der mit seinen Texten den Stein ins Rollen brachte, wird als Headliner beim „Punkrockalarm“ im Hirsch zu sehen sein.
Die engagierten Musiker verzichten zum größten Teil auf Gagen, das Catering zum Beispiel wird von Freunden der Band übernommen. Und Danny betont, dass das Konzert in dieser Form nur im Hirsch möglich ist: „Der Hirsch ist eine tolle Location, mit der man so etwas machen kann.“ Trotzdem müssen die Mitglieder von 33rpm einiges aus eigener Tasche vorstrecken. Der Eintritt wird 33 Euro kosten und alles, was über die Fixkosten hinaus hereinkommt, wird an den Verein Straßenkreuzer gespendet.
Der Name „Punkrockalarm“ gibt natürlich die Richtung vor für den Abend im Hirsch. Trotzdem versichert Danny: „Jeder zwischen 20 und 80 kann hingehen, ohne dass er schockiert ist. Tex wird ein Akustikset mitbringen und von seiner Geschichte erzählen.“
Benefiz-Konzert „Punkrockalarm“ | 10. Mai, Einlass 19 Uhr, Beginn 19.30 Uhr | Hirsch, Vogelweiherstraße 66, Nürnberg | 33 Euro | punkrockalarm.de