KunstKreuzer 11|17: Karl Hagedorn

Karl Hagedorn, Ixtlan, 1994

Die Stadt Nürnberg war für den Maler Karl Hagedorn (1922-2005) von besonderer Bedeutung, seit im Jahr 1981 eine Ausstellung mit 100 seiner Werke in der Kunsthalle stattgefunden hatte. Karl Hagedorn war bereits 1959 in die USA ausgewandert und erarbeitete sich ein Gesamtwerk, welches die Prinzipien der klassischen Moderne mit der amerikanischen Kunst der 60er und 70er Jahre verbunden hatte. Ausgesprochen wichtig war ihm eine positive, zukunftsorientierte Sicht auf die Verbindung von moderner Technik und dem Menschen, was in seinen technisch wie organisch interpretierbaren Werken deutlich wird.

Die farblich unterschiedlichen Arbeiten aus der Serie „Ixtlan“ hatte Karl Hagedorn für das Museum of Modern Art in New York entworfen und sie spiegeln seine für ihn typisch gewordenen Formen und Kompositionen wieder.

Die Farbradierung „Ixtlan“ kann in der Bode Galerie in der Lorenzer Straße 2 angesehen und auch erworben werden. Die Hälfte des Erlöses geht an den Straßenkreuzer.

 

Karl Hagedorn, Ixtlan, 1994
Farbradierung auf Bütten in verschiedenen Farben
Auflage: 20 Exemplare, nummeriert, betitelt, signiert
Blattmaß: 38 x 28 cm
Verkaufspreis: 350,- Euro

Straßenkreuzer 16 – unsere neue CD ist da und wird gefeiert

Straßenkreuzer CD 2017

Und wer schminkt Kiss so gut …?

Dass es mit Siebenmeilenstiefeln auf Weihnachten zugeht, merkt man immer dann, wenn die neue Straßenkreuzer-CD erscheint. November will be magic again, der Spruch gilt auch in diesem Jahr: Der Straßenkreuzer hat wieder kompiliert, zum 16. Mal. Als berühmtes Albumcover der Rockgeschichte wurde diesmal „Dynasty“ von Kiss für das Titelbild nachgestellt – perfekt und dem Original ebenbürtig.

Nach dem Riesen-Aufwand vom letzten Mal (Udo Lindenbergs „Alles klar auf der Andrea Doria“, ein Wahnsinn) war ein vergleichsweise simples Plattencover gewünscht. So fiel die Wahl auf Kiss und ihr 1979 erschienenes siebtes Studioalbum „Dynasty“. Damals befanden sich die amerikanischen Hardrocker auf dem Zenith ihrer Karriere, mussten aber zeitgleich gegen die grassierende Disco-Welle kämpfen. Dabei schlug sich das Masken-Quartett beachtlich: „Dynasty“ fiel zwar vergleichweise poppig aus, nichtsdestotrotz avancierte die erste Single-Auskopplung „I Was Made for Lovin’ You“ zu einem ihrer größten Hits.

Nachgestellt wurde das Cover von „Dynasty“ an einem heißen Sommertag im Hof des Straßenkreuzer-Büros – wie immer von NN-Fotograf Michael Matejka. Stilecht im Kiss-T-Shirt und mit neckischem „Lick It Up“-Tattoo schminkte Katharina Koch (eine dem Straßenkreuzer gewogene, kreative Erzieherin) erst die Ehrenamtliche Michaela Wolf (Paul Stanley), dann die Straßenkreuzer-Verkäufer Martin Zwing (Ace Frehley) und Steve Zeuner (Peter Criss) und schließlich sich selbst als Gene Simmons. Während der Pinsel geschwungen wurde und sich die gespannten Gesichter flott in The Starchild, The Demon, The Spaceman und The Catman verwandelten, wurde lustig gefachsimpelt über die selbsternannte „heißeste Band der Welt“: „Die besten Songs hat eh Peter Criss gesungen“, „Werden Kiss eigentlich geschminkt oder erledigen die Musiker das selbst?“ undsoweiter. Fans halt.

Inhaltlich lädt „Straßenkreuzer sechzehn – Dynasty“ wieder zu einer akustischen Rundreise durch die fränkische Musikszene ein. Bunt und quer geht es durch alle Genres – von Rock (Dr. Love) und Punk (No Fun) über Blues (van Bluus) und Country Noir (The Sandbox Josephs), Singer/Songwriter (Peggy Reeder) und Hip Hop (52er), dazu die Thilo Wolf Big Band feat. Hermann Skibbe und Wolfram Kellner (“Rock The Big Band”), bis hin zu einer Reminiszenz an den viel zu früh verstorbenen Nürnberger Geschichtenerzähler Philipp Moll. Es dürfte dem Meister gefallen haben, dass das CD-Projekt-Team, das sich in diesem Jahr mit Artur Engler, Stefan Gnad und Martin Wahl neu aufgestellt hat, neben den Hotspots Nürnberg, Fürth und Erlangen beim Suchen nach aufregenden Bands auch in Heßdorf, Roßtal, Artelshofen und Leinburg fündig geworden ist.

Da der selbsternannte Kiss-Fan Markus Söder keine Lust auf ein Interview hatte, trafen wir uns mit der Nürnberger Kiss-Tribute-Band First Kiss und fachsimpelten im Rockcafé Brown Sugar einen Nachmittag lang über die selbsternannte „heißeste Band der Welt“. Das Ergebnis kann man im Vorwort der CD nachlesen.

Die CD-Präsentations-Party: Freitag, 10. November, ab 19 Uhr im MUZclub, Fürther Straße 63, Nürnberg. Ab 19.30 Uhr spielen Fabian Scheuerlein (Jazz-Pop), Haloroid (Indie-Rock), motha.FOXY (Neo-Soul) und Neue Wort Ordnung (Rapful Soul) live auf.

Eintritt: 5 Euro, Eintritt plus CD 15 Euro

In eigener Sache: Nazisymbole sind in unserem Land verboten – völlig zu Recht natürlich. Und so bedauern wir sehr, dass eine eifrige Leserin meint, auf dem aktuellen Straßenkreuzer-Cover eine verbotene Rune entdeckt zu haben.
Seit 16 Jahren stellt das Straßenkreuzer-CD-Team für das Titelbild der CD das Bild eines berühmten Albums nach. Bei dem ersten Werk wurden die Beatles ausgesucht, diesmal ist es Kiss mit “Dynasty”. Zu hören ist wieder Ausschließliches aus der fränkischen Musikszene. Statt “Kiss” ist “Straßenkreuzer zu lesen – und natürlich orientieren wir uns für unser eigenes Kunstwerk an der Originalplatte von 1979 der Rockband Kiss. Aus rein optisch-künstlerischer Lust haben wir den Namenszug “Straßenkreuzer” ebenso gestaltet. Bleibt nur zu betonen – Rassismus und Nazi-Runen sind keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Wir distanzieren uns ausdrücklich von jeder Nähe zum Rechtsextremismus. Es ging uns nur um die Kunst. Einen Bezug zu den Runen hatte im übrigen Kiss selbst nie beabsichtigt.

KunstKreuzer 10|17: Conny Theis

Cony Theis, Paseo Rosado, 2007

Die Kölner Künstlerin Cony Theis arbeitet an einem sehr außergewöhnlichen Gesamtwerk. Sie vereint unterschiedliche künstlerische Techniken wie Fotografie, Skulptur, Malerei und Druckgraphik, aber auch interaktive Kunst oder Kunst am Bau. In der Werkreihe „Paseos“ hatte sie sich von dem gleichnamigen Graphikzyklus von Francisco de Goya (1746-1828) inspirieren lassen. Mit großer Leichtigkeit vereint Theis hier ein historisches Frauenbildnis mit abstrakter Malerei und einem Hundeporträt, denn der Hund spielt in dieser Serie sowie in ihrem gesamten Werk eine tragende Rolle in seiner Funktion als treuer Begleiter des Menschen.
Die Serigraphie „Paseo Rosado“ kann in der Bode Galerie in der Lorenzer Straße 2 angesehen und auch erworben werden. Die Hälfte des Erlöses geht an den Straßenkreuzer. Eine Ausstellung mit Werken von Cony Theis ist noch bis 29.10. in der kunst galerie fürth zu sehen.

Cony Theis, Paseo Rosado, 2007
Serigraphie auf Bütten
Auflage: 52 Exemplare, nummeriert, signiert, datiert
Blattmaß: 40 x 50 cm
Verkaufspreis: 440,- Euro

Babyausstattung für Lidia – so helfen Sie unserer Verkäuferin!

Unsere Verkäuferin Lidia Maria Csapai und ihr Mann Natanael sind überglücklich, erwarten die beiden jungen Rumänen doch im Oktober ihr erstes Kind. Dem Wunschbaby soll es an nichts fehlen – und genau hier kommen die Schwierigkeiten. Denn so sehr sie sich freuen, so besorgt sind sie auch: Weil das Leben es bislang nicht sehr gut gemeint hat mit der jungen Familie, können sie sich selbst die Grundausstattung für den kleinen Efraim Natanael kaum leisten.

Rund 1200 Euro hat das junge Paar, dem schwere Krankheiten ein normales Arbeitsleben unmöglich machen, monatlich zur Verfügung, davon brauchen sie allein 600 Euro für die Miete der kleinen Wohnung. Eine komlette Babyausstattung ist teuer, allem voran ein Kinderwagen, auf den die Eltern mangels Auto dringend angewiesen sind (Lidias ganze Geschichte finden Sie unten auf dieser Seite).

Sie möchten helfen? Gut erhaltene Sachspenden vom Kinderwagen über Kuscheltiere bis hin zu (vor allem warmer) Kleidung (am besten Gr. 50–68) nehmen wir gerne in der Redaktion entgegen. Bitte setzen Sie sich telefonisch (0911-217 593-0) oder per Email () mit uns in Verbindung. Wir versuchen, Ihre Bemühungen so gut wie möglich zu steuern und werden Sie hier über den Stand der Dinge informieren.

Wir bedanken uns für den kleinen Efraim Natanael jetzt bereits ganz herzlich!

Dank Ihrer großartigen Unterstützung ist Lidias kleine Familie mittlerweile bestens ausgestattet mit allem, was der kleine Efraim Natanael zum Start ins Leben braucht.

Ganz vielen herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

 

Lidia_Baby

Eigentlich brauchen wir alles

Am allermeisten wünschen sie sich für ihr Baby eine bessere Zukunft, ein besseres Leben, als sie beide es hatten – Straßenkreuzer-Verkäuferin Lidia Maria Csapai und ihr Mann Natanael erwarten ihr erstes Kind. Und so sehr sie sich freuen, so besorgt sind sie auch: Weil das Leben es bislang nicht sehr gut gemeint hat mit der jungen Familie, können sie sich selbst die Grundausstattung für den kleinen Efraim Natanael kaum leisten.

Immerhin: Ein Dach über dem Kopf ist da. Eine beengte Zwei-Zimmer- Wohnung in Nürnberg, in der die junge Familie bislang zu zweit, bald aber zu viert leben wird. Lidias Mutter reist aus Rumänien an, um sie zu unterstützen, im Alltag wie im Arbeitsleben als Straßenkreuzer-Verkäuferin. Eigentlich hätte Lidia Maria (31) gerne als Schneiderin gearbeitet. Doch zum einen machten Probleme in der Familie erforderlich, dass sie frühzeitig Geld verdienen musste, zum anderen ist die junge Frau aufgrund eines Unfalls in der Kindheit
auf dem rechten Auge quasi blind. „Zu gefährlich“, sagt sie, aber dass sie gerne an ihrem Platz in Erlangen zwischen Bahnhof und Arcaden das Sozialmagazin verkauft, das ihr ermöglicht, das Nötigste im Leben zu besorgen. Lidias Mann Natanael (28) – ein ähnlicher Weg: Dem gelernten Schuster wurde die Ausbildung in Deutschland nicht anerkannt. Eine schwere Asthma-Erkrankung macht es ihm kaum möglich, körperliche Arbeiten zu verrichten. Heute trägt er zum Unterhalt der Familie bei, indem er vier Stunden pro Woche für eine Reinigungsfirma arbeitet.

Rund 1200 Euro hat das junge Paar monatlich zur Verfügung, davon brauchen sie allein 600 Euro für die Miete der kleinen Wohnung. Ihr Glück ist dennoch ungetrübt: Schon daheim, im rumänischen Ort Alba-Julia, kannten sich die beiden, besuchten die gleiche Schule. Nach Deutschland gingen sie getrennt voneinander, mit ihren jeweiligen Familien, und verloren sich aus den Augen. Dank Facebook und den Bemühungen der strengen Familien fanden sie wieder zueinander: 2015, rund fünf Jahre nach Lidias Umzug nach Deutschland, wurde geheiratet, im Februar 2017 erhielt das Paar die erhoffte Nachricht: Ein Wunschkind ist auf dem Weg!

Ein Wunschkind Ende Oktober, dessen Zukunft beide in Deutschland sehen, für das sie sich eine gute Zukunft erhoffen, eine solide Schul- und Ausbildung, „wir sind hier zu Hause“, sagen beide, und möchten auch hier bleiben und weiter das gemeinsame Leben aufbauen. Doch jetzt erst mal steht das Wohl eines Neugeborenen im Vordergrund: „Wir haben nichts“, sagt Lidia und erzählt von Gebrauchtwarenläden, in denen die Sachen teuer und abgenutzt sind, von der Suche nach günstigen Angeboten, die immer noch zu hohe Preise für das kleine Budget verlangen. Ein Kinderwagen wäre besonders wichtig, hat das junge Paar doch kein Auto. Aber „eigentlich brauchen und nehmen wir alles“, auch gerne gebraucht, sagt die werdende Mutter. Nur dass von Trage über Kleidung bis hin zu Zubehör alles gut erhalten sein sollte für ihr Baby, das ist ihr wichtig. Und dass, fügt sie nach kurzem Überlegen hinzu, es eigentlich doch nicht stimmt, dass sie noch gar nichts haben: „Eine Kundin hat mich mit ihrem Baby besucht und mir einen neuen Strampler geschenkt – in blau!“ freut sie sich.

[kw]

“Unerhört!” – so war die öffentliche Lesung der Schreibwerkstatt

„Unerhört!“ – Das Motto der ersten Freiluftlesung der Straßenkreuzer-Schreibwerkstatt Mitte September in der Nürnberger Innenstadt zog reichlich Publikum an. Das wurde obendrein von der wunderbaren Musik von Lilo Kraus (Harfe) und Chris Schmitt (Mundharmonika) verzaubert. Sonnenschein und Kaffee/Kuchen waren die perfekte Zugabe.