Teilnehmende der Straßenkreuzer Uni übten den Siebdruck im Atelier von Rainer Michely
“Das war einer der schönsten Tage in meinem Leben“, meint Straßenkreuzer-Verkäufer Klaus Schwiewagner am Ende des Workshops und zeigt stolz sein neues T-Shirt. Darauf prangt in gelben Lettern „Oh là là“. Es ist das Ergebnis eines viereinhalbstündigen Seminars rund um Siebdruck.

Künstler Rainer Michely (oben links im grünen Shirt) hat die Straßenkreuzer Uni in sein Atelier im Galeriehaus Defet eingeladen und elf Interessierten das Kunsthandwerk nähergebracht – von der Technik bis zum Pressen. Dabei gab er auch einen Einblick in sein eigenes Schaffen. Der einstige Streetworker betreibt seit 1989 professionell Siebdruck. In seinem Atelier im Galeriehaus Defet fertigt er Grafiken in limitierten Kleinauflagen an, entweder im Auftrag von oder gemeinsam mit anderen Kunstschaffenden wie Harri Schemm. Alles handgemacht.
Und auch bei den Hörerinnen und Hörern waren Gefühl, Geduld und etwas Übung gefordert. Zwischen vier Motiven konnten sie wählen. Herausgekommen sind einzigartige Shirts und Jutebeutel mit Schriftzügen oder dem Dürer-Rhinozeros. Auf Papier und alten Stoffen haben die Teilnehmenden zuerst geübt, bevor es für die Kür ans eigene Shirt ging.
„Fehldrucke hatten wir fast keine“, freut sich Michely. „Und das, obwohl alle Teilnehmenden zum ersten Mal Siebdruck gemacht haben.“ Nur bei einem Shirt hat der Druck nicht ganz geklappt. Kreativ wie die Teilnehmerin war, hat sie daraus einfach ein gewollt neues Motiv geschaffen. Die Stiftung „Marianne und Hans Friedrich Defet“ hat der Straßenkreuzer Uni den Workshop samt Material ermöglicht.