Der Tod steht am Ende aller Dinge. Auf Latein findet sich diese Wahrheit auf einem Grabstein des Leitfriedhofs in Nürnberg.
Auf 6000 Quadratmetern rund um eine 100jährige Eiche zeigen hier 250 Grabmale und -zeichen beispielhaft unsere Form des Totengedenkens. Grabmalberater Michael Gärtner führte ein Dutzend Hörer der Straßenkreuzer Uni über die bundesweit einmalige Anlage.
„Ich versuche, etwas Ruhendes und Tröstendes zu konzipieren“, sagt der gelernte Steinbildhauer und -restaurator. Natürliche Proportionen, wie sie etwa der Goldene Schnitt vorgibt, und klare Formen sind die Basis.
Bei der Gestaltung eines Grabsteins geht es Gärtner immer um einen persönlichen Bezug zu dem Toten, denn für Angehörige und Freunde ist der Friedhof ein Ort der Trauerarbeit im ganz ursprünglichen Sinn. Blumen pflanzen, Blätter fegen – und dabei den Schmerz in die Erinnerung an den geliebten Menschen verwandeln.
„Seelenrutschen“, wie Steinmetze industriell gefertigte Steine wegen ihrer beliebigen Form nennen, bieten da kaum Halt.