Wo die Seele wohnt

Wo die Seele wohnt

Unser Draht zu Gott – so einfach und eindrucksvoll könnte man Seele definieren. Dr. Mathias Hartmann, Rektor der Diakonie Neuendettelsau, benennt viele weitere Erklärungen und Deutungen der Seele, die im christlichen Glauben fußen:

Ohne Leib etwa ist die Seele nicht denkbar, in der Musik und im Gesang ist sie spürbar, in der Barmherzigkeit wird sie gelebt.

38 Hörerinnen und Hörer der Straßenkreuzer Uni im Karl-Bröger-Zentrum lauschen hochkonzentriert. Sie wollen wissen:

  • Ist die Seele wirklich unsterblich?
  • Wie soll die Auferstehung biologisch funktionieren?
  • Was passiert bei Nahtod-Erfahrungen?

Unter den vielen weiteren Fragen ist auch die, ob Glauben der Seele hilft. Pauschal möchte Mathias Hartmann das nicht beurteilen. „Es gibt Formen des Glaubens, die hilfreich sind – aber Religion kann der Seele auch wehtun.“

Ein guter Glaube enge Menschen nicht ein, so ist seine Überzeugung, sondern bringe ihnen Freiheit.

06/12/2016

So heilen die Schamanen

So heilen die Schamanen

Sind Sie Schamane? Einen Augenblick ist Dr. Klaus Geiselhart verblüfft, denn als Kulturgeograph der Universität Erlangen forscht er zwar über Schamanismus – aber er praktiziert das weltweit verbreitete und universelle Prinzip der Heilung nicht.

45 Hörerinnen und Hörer der Straßenkreuzer Uni hat das Thema in das Domus Misericordiae gelockt.

Hier erfahren sie von Klaus Geiselhart, wie Schamane und Patient im Gespräch zu einer Diagnose kommen. Die ist anders als im westlichen Denken: Neid, Dissonanzen mit der Familie und den Ahnen, die Missachtung traditioneller Riten und sogar Hexerei werden als Ursachen körperlicher Beschwerden in Betracht gezogen.

Die Therapie arbeitet mit Spirits, lebensbestimmenden Kräften, und rückt auch das Empfinden und das Weltbild der Kranken zurecht. Nicht immer ist Heilung möglich, oftmals fungieren – insbesondere in Afrika – die Heiler als Sterbebegleiter. Die spirituelle Ebene mit der Schamanen arbeiten, fehlt in der Schulmedizin allzuhäufig, das berichten auch die Hörer der Straßenkreuzer Uni.

Alternative Medizin und schamanisches Wissen, warnt Klaus Geiselhart, seien jedoch auch nicht alleinseligmachend. Er plädiert: „Wir brauchen eine neue Vorstellung, wie Krankheit funktioniert.“

30/11/2016

So geht Humor

So geht Humor

Bei seiner Antrittsvorlesung in der Straßenkreuzer Uni, gesteht Günter Stössel, ist er ein wenig nervös.

Rund 70 Hörer sind in die Stadtbibliothek gekommen, um den bekannten Schriftsteller und Musiker über Humor sprechen und singen zu hören. „Da müssen wir uns durcharbeiten“, warnt er, „denn was so leicht erscheint, ist schwer“.

Der Humor beginnt bei den humores, den Körpersäften der alten Griechen, und hat mit Heiterkeit und Komik zunächst gar nichts zu tun. Obwohl… vielleicht geht der fränkische „Säftl“ ja darauf zurück? Auch der Nürnberger Witz will als Scharfsinn und Erfindergeist verstanden werden, „zon Lachng is der goarnix“.

Der Begriff Humor wird erst später mit Leichtigkeit und Lachen verbunden und kennt heute viele Ausprägungen. Spott, Schadenfreude und Sarkasmus zählen nach Stössels Auffassung nicht zum Humor, die Satire bezeichnet er sogar als „Humorsäure“. Nein, was echter Humor ist, beweist er mit fränkischen Liedern, eine Prise Selbstironie und einem schönen Witz.

Ein Politiker soll, auf dem Sterbebett liegend, einem Parteigenossen erklären, warum er nach über 40 Jahren ausgetreten und in die Gegenpartei eingetreten ist: „Weißt du, wenn schon einer sterben muss – dann doch einer von denen!“

24/11/2016

Was brauchen wir wirklich?

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Ein Lächeln schenken – das wäre schon mal ein Anfang. Denn nicht alles, was die Welt zu einem lebenswerteren Ort macht, kostet etwas.

Das macht Regionalpromoter Frank Braun sehr deutlich und er appelliert: „Wir können nicht so tun, als gehörten wir nicht zu dieser Gesellschaft dazu. Egal, wo uns das Leben hingestellt hat.“

30 Hörerinnen und Hörer im Caritas-Pirckheimer-Haus folgen dem bekennenden Streiter für eine faire, bewusste und nachhaltige Welt gern. Um Zeit geht es („von der besitzen alle Menschen gleich viel: 24 Stunden am Tag“), um den Preis von Kaffeekapseln („dagegen ist der teuerste Fair-Trade-Kaffee ein Schnäppchen“)  und Mülltrennung sowie um die große Frage: „Sind wir Nutzer oder wollen wir Besitzer sein?“

Kleider, Bücher, Leiter und Staubsauger könnte man ja auch tauschen oder einander leihen. Am besten funktioniert’s mit Freunden, ist Frank Brauns Erfahrung, weil man ihnen vertrauen kann. Neue Begegnungen dagegen versprechen Repair-Café, Mitfahrzentrale und Couch-Surfing. Womöglich springt bei einem Lächeln die Lebensfreude über: Bewusster Verzicht schafft auch neue Freiräume.

16/11/2016

„Ich & Du – es geht weiter“ – Teil 3

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Wir bauen eine Maschine. Wie soll das gehen, so ganz ohne Strom und ohne Metall? Ganz einfach, erklärt Marion Siems.

Es braucht nur eine Bewegung und einen Ton. Einer fängt an, der nächste geht auf Kontakt und findet eine andere Bewegung und einen anderen Ton.

Wenn dann, wie beim Workshop „Ich & Du – es geht weiter“ im Saal der Noris-Arbeit NOA ein Dutzend Hörerinnen und Hörer der Straßenkreuzer Uni zusammenwirken, steigt die Energie und lärmen tut diese Menschmaschine auch. Sogar in Bewegung setzt sie sich.

Der dahinterliegende Sinn passt wunderbar zum dreiteiligen Workshop mit Coach Marion Siems: Jeder ist verschieden, aber erst durch das Zusammenwirken mit anderen entsteht etwas Neues, etwas Größeres, etwas Gemeinsames – das dazu noch höllisch Spaß macht.

09/11/2016